DAS BILD,
DAS DURCH
DIE MAUER GING
Petra Flemming (1944 bis 1988) war eine Leipziger Malerin, die während ihrer Arbeit immer stärker ihre Faszination für die Arbeiten der Worpsweder Malerin Paula Modersohn-Becker spürte. Die Möglichkeit, als DDR-Künstlern in den Westen zu kommen, war sehr gering. „Einmal Paris sehen und dann sterben!“ – ein geflügeltes Wort bei Petra Flemming, die sich in etlichen Selbstportraits der bewunderten Worpsweder Malerin anverwandelte. Neben verschiedenen Portraits, die sie von Paula Modersohn-Beckers fertigte, malte sie 1984 das großformatige Bild „Worpsweder Gesellschaft“, in dem sie das Jugendstil-Refugium von Heinrich Vogeler und der Künstlergemeinschaft, zu der neben den Modersohns auch der Dichter Rainer Maria Rilke zählte, darstellte. Im herb-vereinfachender Malweise ist es eine universale Hommage an Paula Modersohn-Becker und gleichzeitig eine gekonnte Adaption des weit über Worpswede hinaus bekannten Gemäldes Heinrich Vogelers „Sommerabend“.